Ausgangspunkt für Verhalten allgemein ist das Gehirn. Und das Gehirn ist genau genommen als ein sich selbst organisiertes System zu verstehen, dass sich durch Erfahrung in Interaktionen strukturiert. Hyperaktives, a-soziales oder angstvolles Verhalten gründet sich auf unzureichend gemachten Erfahrungen in geteilter Aufmerksamkeit. Das bedeutet, ein Hund muss die Erfahrung machen, wie schön es ist, mit seinem Menschen gemeinsam zu spielen, gemeinsam unterwegs zu sein, sich in neuen Situationen zu finden, dort gleichzeitig frei und verbunden zu sein.
Dadurch lernt ein Hund, die eigenen Impulse zu kontrollieren und sich auf gemeinsames einzulassen. Diese Erfahrung wird dann, wenn sie wiederholt gemacht wird, im Gehirn verankert.
Fehlt einem Hund diese Erfahrung, bleibt er in einer selbstbezogenen Beziehung hängen und hat zwei Bewältigungsstrategien zur Wahl -> aktives Unruhestiften oder passiven Rückzug. Aktives Unruhestiften, veranschauliche ich an einem Beispiel: Stellen Sie sich vor, sechs Hunde kommen auf einer Wiese zusammen, zwei von ihnen entdecken sich sofort als dufte Spielgefährten und legen mit einem Renn- und Fangspiel los. Die anderen beschnuppern sich, beobachten aufmerksam das Geschehen und wirken hier und da mal mit. Einer von ihnen möchte auch gerne mit von der Partie sein, schafft es aber nur, indem er selbstbezogen agiert, was dazu führt, dass er die anderen Hunde anpöpelt, aufmischt und Unfrieden stiftet. Er beachtet Signale nicht und scheint unansprechbar. Letztlich geht er allen auf die Nerven und wird aus der Gruppe ausgeschlossen.
Kennen Sie solch einen Vierbeiner? Haben Sie ähnliche Situationen schon erlebt?
Was braucht ein Hund, um mit solch einem Verhalten aufzuhören?
Einem hyperaktiv, a-sozialen oder angstvollen Hund, fehlt oft das eng eingebunden sein in eine verlässliche Gemeinschaft. Er braucht einen Menschen zur Seite, der stärker auf Kooperation und gemeinsame Freizeitgestaltung setzt, als auf sich selbstüberlassene Beschäftigungsrituale, Erziehungsmethoden oder Wettbewerbe im Verein.
Fazit:
- Das familiär-soziale Umfeld, entscheidet maßgeblich über die Entwicklung des Hundes.
- Hunde die durch hyperaktives, a-soziales oder angstvolles Verhalten in Erscheinung treten, brauchen die Chance auf neue Selbstorganisationsprozesse, gemeinsam mit ihrer Bezugsperson.
- Es geht darum, einen Lebensraum zu schaffen, der dem Hund wiederholt neue Erfahrungen ermöglicht, die sich dann im Gehirn verankern und nachhaltig das Verhalten positiv beeinflussen.
- Aus entwicklungs-neurobiologischer Perspektive weiß man, dass Veränderungen (strukturelle Reorganisationsprozesse) umso besser gelingen, je früher sie angegangen werden.
Ganz egal durch welche Entwicklungsphase Sie mit Ihrem Hund gerade gehen, wollen Sie damit starten, gemeinsam gezielt positive Erfahrungen zu sammeln?
Wenn ja, dann kommen Sie doch mit …..
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