Training und Beschäftigung darf nicht das Wichtigste in einer Gemeinschaft zwischen Menschen und Hund darstellen, wenn wir eine wertschätzende Beziehung leben wollen.
Es ist das Einfühlungsvermögen, das zählt.
Hundehalter, die die feinen Signale ihres Hundes wahrnehmen und darauf reagieren (antworten), stärken nicht nur das Vertrauen (sichere Bindung), sondern auch die emotionale Intelligenz, Belastbarkeit und Stabilität ihres Hundes.
Unter Einfühlungsvermögen können wir die Fähigkeit verstehen, sich in den Hund hineinzuversetzen, um seine Gefühlswelt mit seinen Bedürfnissen zu erkennen.
Erst das ermöglicht uns zu verstehen, was unser Hund wirklich braucht.
Das darf aber nicht verwechselt werden mit der emotional menschlichen Sicht, die wir nur allzu oft auf Hunde projizieren.
Viele Hundehalter glauben, dass sie mit einem Training eine gute Beziehung etablieren.
Ich beobachte bei einigen Mensch-Hund Teams gerade das Gegenteil.
Durch zu viel kopflastiges Training, welches aus Hundesicht rein gar nichts mit der Beziehungsebene einer Gruppe zu tun hat, stressen wir Hunde gewaltig, vor allem dann, wenn das Einfühlungsvermögen fehlt.
Ein positiv gewähltes Training ist wunderbar, nur die Reihenfolge und das Pensum muss stimmen.
Einfühlungsvermögen zu leben, bedeutet nicht ein Training mit Bravour zu absolvieren und sich sonst allen Wünschen des Hundes zu beugen und ihn mit Aufmerksamkeit zu überschütten.
Es bedeutet auf die Signale des Hundes zu achten und ihm zu jeder Zeit ein angemessenes Feedback zu geben.
Dadurch findet unser Hund Orientierung und Halt im gemeinsam genutzten Raum. Erst das motiviert Hunde sich in unser Leben und die Umwelt gut zu integrieren.
Bei Hunden, die nicht gehört und gesehen, indem was sie wirklich brauchen, entwickeln sich unsichere Bindungsmuster.
Das kann dazu führen, dass sie Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen und anderen Hunden haben. Das kann sich übergeordnet in impulsivem, ängstlichem oder aggressivem Verhalten zeigen.
Häufig sind es unsere eigenen unbewussten Prägungen aus der Kindheit, die uns im Weg stehen einfühlsam zu sein.
Alte Glaubenssätze wie, ich muss perfekt sein, ich darf keine Fehler machen, ich darf keine Schwäche zeigen, beeinflussen unser Verhalten unserem Hund gegenüber.
Hunde verwirrt genau das, weil sie das aus ihrer Welt nicht kennen.
In Stresssituationen verfallen wir schnell in diese alten Muster und reagieren eher aus unseren eigenen emotionalen Blockaden heraus, anstatt einfühlsam auf unseren Hund einzugehen zu können.
Es gibt kaum etwas schöneres im Zusammenleben mit Hunden und kann unsagbar befreiend sein, wenn Menschen von ihren Hunden lernen und der Hund sich dadurch öffnet, nah mit seinem Menschen zu sein.
Aus diesem Grund habe ich den 6 Wochen Kurs – Coach dich selbst – hervorgebracht.
Hier gehen wir nicht nur unerwünschten Glaubensätzen auf die Spur, wir lernen auch unseren Hunden gut zuzuhören und erkennen dadurch, was dein Hund braucht um sich von dir locker Führen zu lassen.